„Bin ich überhaupt zuständig?“ soll die erste Frage lauten, die sich ein Beamter in der öffentlichen Verwaltung stellt, wenn er einen Vorgang auf den Tisch bekommt. In Umlaufmappenprosa: „Wenn ich nicht will, dass ich was tu, dann leit‘ ich’s einem Andern zu“. Jule Mann hat jüngst in ihrem Buch „Es gibt viel zu tun, heften wir´s ab. Grüße vom Amt“ nochmal alle Klischees über die öffentliche Verwaltung in den Rathäusern breitgetreten.

Dass es auch anders geht, hat in der Sitzung des „Ausschuss für Umwelt und Technik“ des Remsecker Gemeinderats am 21. Februar 2013 Armin Brenner, der Leiter der Fachgruppe Bauverwaltung, bewiesen. Zur Vorbereitung des Tagesordnungspunktes „Gewerbegebiet am Neckar“ hatte ich nach dem Fellbacher Flächennutzungsplan (FNP) im Netz recherchiert und war auf der Fellbacher Stadthomepage fündig geworden – Fehlanzeige aber auf der Remsecker Homepage. Der Remsecker Flächennutzungsplan war für die Bürger nicht zugänglich. In der Ausschusssitzung habe ich dies moniert und prompt reagierte der auf den Besucherplätzen sitzende Brenner: „Bis morgen ist das erledigt“. Und tatsächlich: 16 Stunden später stand der FNP im Netz (unter „Bauen & Wirtschaft“ / „Bauen & Wohnen“ nun aufrufbar). Solche Verwaltungsbeamte gibt es eben auch: Zur Verbesserung des Bürgerservice wird gehandelt, ohne auf die Worterteilung durch den sitzungsleitenden Bürgermeister oder das Protokoll der Sitzung zu warten und ohne den Dienstweg einzuhalten. Brenner taugt als Namensgeber für die „Brenner-Aktivistenbewegung“. Ich hoffe, er wird nicht als „Normbrecher“ von seinen Kollegen in die Pfanne gehauen.

 

 

Remsecker Aktivist

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